Eddi schrieb:Ich denke der Spitzenwert an Bahnhofsgröße war wohl so um 1920, danach wurden sie wieder kleiner.
Eher früher. Gerade in der Anfangszeit des Bahnbaus (Länder- und Privatbahnen) bevorzugte man für die Gross/Hauptstädte sehr repräsentative (und für die damalige Zeit eigentlich überdimensionierte) Bauten. In Berlin war schon der erste Potsdamer Bhf 1842 ein gewaltiges Gebäude. Der alte Hamburger Bhf von 1847 hatte ähnliche Dimensionen. Der Schlesische Bhf 1869 und der Ostbahnhof von 1867 (am Küstriner Platz) standen ihnen in Bezug auf die Hallengrösse (208 / 188 Meter) nicht nach. Ebenso wenig der Görlitzer Bhf von 1868.
Die zweite Generation der Berliner Kopfbahnhöfe steigerte ihre Ausmasse noch einmal:
- der Lehrter Bhf 1871
- der neue (2te) Potsdamer Bhf 1872
- der neue Stettiner Bhf 1876
- der Anhaltinische Bhf 1880, der wohl bekannteste Berliner Fernbhf, der weltweit drittgrösste (nach St Pancras und Birmingham Central).
Das war wohl der Höhepunkt. Insbesondere in D/Berlin nach zwei Kriegen in denen die meisten Grossbahnhöfe zerstört oder in Folge abgerissen wurden.
Gruss
Michael
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
(26.05.2020 15:48)Eddi schrieb: Ich dachte jetzt eher so an den Leipziger Hbf. Das war so 1912 oder so?
Als mb vom Anhalter Bahnhof als drittgrößtem Bahnhof nach St. Pancras und Birmingham Central schrieb, lag mir der Leipziger Hauptbahnhof auch sofort auf den Stirnlappen. Der ist ja noch heute einer der größten Bahnhöfe weltweit. Er wurde aber auch Jahrzehnte nach den anderen genannten Bahnhöfen und als Zusammenlegung von mehreren Bahnhöfen mit zwei Eisenbahnverwaltungen (Preußen und Sachsen) als Hausherren gebaut. Deswegen gibt es auch die zwei Portale und eine betriebliche Trennung der einkommenden Strecken. Der Leipziger Hauptbahnhof war somit bis 1934 zwei Bahnhöfe. Die endgültige Fertigstellung des Baus erfolgte laut Wikipedia 1915.
Wenn in Berlin der Anhalter und der Potsdamer Bahnhof zusammengelegt worden wären (sie lagen ja nur ein paar hundert Meter von einander entfernt), wäre das wohl eine ähnlich große Anlage geworden.
Ganz so absurd finde ich die Vorstellung nicht. Als die Bahnhöfe gebaut wurden, lagen sie am Stadtrand, die massive Verstädterung im Zuge der Industrialisierung kam ja erst danach. Da war also mehr oder weniger "grüne Wiese" und man hatte Platz.
Der Neubau fiel dann in die Gründerzeit, in der, angefeuert von den Erfolgen im vorangegangen Deutsch-Französischen Krieg (und entsprechender Reparationszahlungen), ein Bau-Boom ausgelöst wurde. In einer Zeit wo ganze Stadtviertel aus dem Boden gestampft werden, kann man auch mal so einen Bahnhofsneubau dazwischenschieben.
Mal so nebenbei: die (durchaus monumentalen) Bauwerke der Personenbahnhöfe sind ein eher kleiner Teil eines Bahnhofes, da gibt es Gleisfelder, Lokschuppen, Rangierbahnhöfe, Güterbahnhöfe, Postbahnhöfe... Das sind alles riesige Gebiete, auch wenn die einzelnen Gebäude nicht so groß und repräsentativ sind.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.05.2020 16:17 von Eddi.)
Eddi schrieb:die [...] Bauwerke der Personenbahnhöfe sind ein eher kleiner Teil eines Bahnhofes, da gibt es Gleisfelder, Lokschuppen, Rangierbahnhöfe, Güterbahnhöfe, Postbahnhöfe... Das sind alles riesige Gebiete [...]
In der Tat. Und zumindest in Berlin lagen diese schon von Anfang an - zwar als Kopfbahnhöfe nicht direkt in Stadtmitte - doch bereits relativ inmitten eines zentrumsnahen Umfelds.
ZB der Potsdamer Bhf (s. Bild) im Jahr 1891 mit seinen integrierten Seitenbahnhöfen (Ringbahn und Wannseebahn). Man sieht die Problematik der innerstädtischen Verkehrsführung.
Und wie schon erwähnt (-> "auge") lagen die praktisch ebenso grossen Flächen des Anhalter Bhfs und denen des angeschlossenen Güterbahnhofs der Dresdner Bahn gleich nebenan.
Im Osten befand sich ein ähnlich grosses Konglomerat mit Schlesischem und Ostbahnhof und den ihnen angeschlossenen (noch wesentlich grösseren) Güterbahnhöfen und Hauptwerkstätten.
Gruss
Michael
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Das Bild:
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2020 09:48 von mb.)
Eddi schrieb:die [...] Bauwerke der Personenbahnhöfe sind ein eher kleiner Teil eines Bahnhofes, da gibt es Gleisfelder, Lokschuppen, Rangierbahnhöfe, Güterbahnhöfe, Postbahnhöfe... Das sind alles riesige Gebiete [...]
… zumindest in Berlin lagen diese schon von Anfang an - zwar als Kopfbahnhöfe nicht direkt in Stadtmitte - doch bereits relativ inmitten eines zentrumsnahen Umfelds.
Um ganz genau zu sein, lagen sie mit wenigen Ausnahmen sprichwörtlich vor den Toren der Stadt. Undzwar vor den Toren der Akzisemauer, die bis 1865 die Stadt umschloss. Diese Karte zeigt das recht anschaulich.
Potsdamer Bahnhof vor dem Leipziger Tor (Potsdamer Platz)
Anhalter Bahnhof gleich südöstlich davon vor dem Anhaltischen Tor
Frankfurter Bahnhof (heutiger Ostbahnhof) unterhalb der Beschriftung "Frankfurter Thor" innerhalb der Akzisemauer und somit innerhalb der damaligen Stadtgrenzen)
Ostbanhof (der ursprüngliche) befände sich direkt nordnordöstlich davon (nur ein paar hundert Meter), ist auf der Karte aber nicht eingezeichnet
Nordbahnhof (der ursprüngliche) außerhalb der Karte und der Stadt oberhalb der Beschriftung "Rosenthaler Thor"
Stettiner Bahnhof (heutiger Nordbahnhof (nur noch S-Bahn)) am oberen Rand der Karte, die graue Fläche über der Beschriftung "Hamburger Thor" (schon einen knappen Kilometer außerhalb der Akzisemauer)
Hamburger Bahnhof am oberen Rand der Karte über der Beschriftung "Hamburger Thor"
Lehrter Bahnhof, ist auf der Karte nicht eingezeichnet und befand sich oberhalb der Beschriftung "Unterbaum" nur ein paar hundert Meter südwestlich des Hamburger Bahnhofs
Wer sich einen Stadtplan von London, aber auch von Paris oder Moskau anschaut, wird Parallelen feststellen. So wie in TT* gab oder gibt es verschiedene Betreiber einzelner Linien, mit eigenen Anlagen und Bahnhöfen.
(28.05.2020 09:34)mb schrieb: Und wie schon erwähnt (-> "auge") lagen die praktisch ebenso grossen Flächen des Anhalter Bhfs und denen des angeschlossenen Güterbahnhofs der Dresdner Bahn gleich nebenan.
Im Osten befand sich ein ähnlich grosses Konglomerat mit Schlesischem und Ostbahnhof und den ihnen angeschlossenen (noch wesentlich grösseren) Güterbahnhöfen und Hauptwerkstätten.
Im Norden gab es noch ein solches "Konglomerat" mit den Anlagen des Hamburger und des Lehrter Bahnhofs. Nur das mögliche Konglomerat von Stettiner und Nordbahnhof war nicht derart eng. Die Betreiber dieser beiden Linien einigten sich zwar noch vor dem Bau des (ursprünglichen) Nordbahnhofs darauf, den Personenverkehr beider Linien ausschließlich über den Stettiner Bahnhof abzuwickeln, aber der Güterverkehr wurde getrennt abgewickelt und die betrieblichen Anlagen waren mit nur ein paar Schnittstellen trotz der räumlichen Nähe (vielleicht 1.5 km) getrennt.
Also ja, es gab in der Realität früh große Bahnhöfe. Ob das im Spiel seine Entsprechung hat (Spielbeginn, Entwicklung der Einwohnerzahlen, etc.), sei dahin gestellt. Wer shon einmal einen realen großen Bahnhof in TT* nachstellen wollte, wird schnell festgestellt haben, dass der selbst ohne annhähernd realen Güterbahnhof und ohne Betreibswerk schnell größer wird als die Stadt, an der er liegt.
Mal ne andere "blöde" Frage. Da ich ja gern zugstrecken baue und schon viele Anleitungen/Tutorial's gelesen/gesehen hab frag ich mich was realer ist.
Viele bauen Brücken mit Gleisen über andere Gleise, sicher kommt das in der Realität auch vor aber große Kreuzungen mit Signalen doch aber auch oder ? Weil große Kreuzungen sehen doch gerade bei nem immer größer werden komplexen schienen System doch auch besser aus oder ?
Wie handhabt man/ihr das mit Bahnhöfen ? Theoretisch können ja Loks im geschlossenen "Endbahnhof" an einer Industrie nicht einfach die Lok auf einem Gleis dann die Lok von vorn nach hinten tauschen , wäre da nicht ne Umfahrung realitätsnäher ?
(02.06.2020 18:29)Haas schrieb: Viele bauen Brücken mit Gleisen über andere Gleise, sicher kommt das in der Realität auch vor aber große Kreuzungen mit Signalen doch aber auch oder ?
Kommt drauf an. Heutzutage werden eher Überwerfungsbauwerke gebaut. Früher wurde öfter "flach" gebaut, weil das einfacher war, ergibt aber größere Schwierigkeiten im Betrieb.
Zitat:Wie handhabt man/ihr das mit Bahnhöfen ? Theoretisch können ja Loks im geschlossenen "Endbahnhof" an einer Industrie nicht einfach die Lok auf einem Gleis dann die Lok von vorn nach hinten tauschen , wäre da nicht ne Umfahrung realitätsnäher ?
Auch da gibt es grundverschiedene Ansätze.
beiderseitige Ausfahrten
Steuerwagen (bei Personenzügen)
"rückwärts" einparken
Lok abhängen und andere Lok anhängen
Lok abhängen und Zug umfahren
...
Aber da das Spiel das umfahren nicht simuliert, würde ich mir da nicht so viele Gedanken machen.
Zu 1. Joar ist wahrscheinlich auch ne Art Geschmackssache ... Und Grad wie viele Gleise so dazu kommen würden und das Land rundherum es zulässt etc...muss ich wohl individuell entscheiden ...
Zu 2.
- Steuerwagen bei Personen Züge ist klar
- beidseitigen Ausfahrten ist hakt die Frage ob das Spiel das mitmacht bzw. Der zug das dann auch macht ?!
- rückwärts einparken und alles was danach noch kam ist bzw. Wäre ja nur die Vorstellung aber optisch und technisch im Spiel ja nicht möglich
Früher war ich noch jung und hat einfach nur drauf los gespielt und fand es so schon gut
Heute im reifen älter ist mehr Faszination und Realismus eben da und gerade ich möchte es so "perfekt" wie möglich spielen was ich natürlich eh nicht schaffe, mir schon klar... Aber das ist wie ein Projekt was ich dann auch bissel länger spielen will. Gerade jetzt wo man es durch viele neuen Sachen eben noch realistischer machen kann ob das die Zeit, neue Industrien, Aufgaben und die ganzen neuen grfs die einfach auch ohne spielen schon süchtig machen
Das eigentliche Problem war wohl "nur" noch Cargodist.
Aber wie viele andere interessante und erfolgversprechende Ansätze ist wohl auch dieser im Sand verlaufen.
Gruss
Michael
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
Nette Idee und gesehen hab ich das auch schon aber wie du schon sagst Michael ... ist wohl noch nicht so ganz ausgereift zudem dann doch zu schwierig auch wenn das dass „Problem“ lösen würde....
Was mir gestern/heute in der Nachtschicht so durch den Kopf ging, Eisenbahnen kommen ja bei openttd recht spät ins Spiel obwohl lt. Google und co ja die ersten Eisenbahnen schon Anfnag 18. Jahrhundert kamen...da ich ja recht zeitig anfangen will ist dann natürlich ewig bis die ersten Eisenbahnen mit meinen Sets kommen oder gibt es noch ein set wo frühere Eisenbahnen vorkommen ?