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RE: Stuttgart21 
			 
			
				Fenris schrieb:Hier gibts übrigens noch einen interessanten Artikel, der neben der bahntechnischen Seite auch weitere Hintergründe beleuchtet: [...] 
Guter Artikel. Ist zwar alles schon bekannt, aber hier lesbar und kompakt zusammengefasst. Insbesondere die Darstellung der "Verfilzung" von Politik, Wirtschaft und Medien (inkl weiterführender links), die in anderen Zusammenhängen gerne als "Verschwörungstheorie" abgetan wird, findet man sonstwo nicht so leicht. 
 
BTW:
 mb schrieb:menenor schrieb:[Geschäftsgebaren der DB bzw der Bundesbahn bei ihren Grossprojekten] 
 
[..] Das ist ganz normales Vorgehen bei Bauvorhaben von Hinz und Kunz, an denen in irgendeiner entfernten Weise Bund, Länder oder Gemeinden beteiligt sind. 
 
Zugegeben. Die Bahn hat diesbzgl aber eine gewisse Meisterschaft entwickelt. 
Spiegelfechter schrieb:Die Bundesbahn behandelt die wirtschaftlichen Planungen wie Staatsgeheimnisse. Kein Journalist, ja noch nicht einmal Mitglieder des Verkehrsausschusses des Bundestags haben Einblick in diese Papiere – für ein Unternehmen, dass zu 100% dem Bund gehört, und das für S21 etliche Milliarden aus den Staatskassen beziehen will, ist dies schon ein einmaliges Gebaren. 
Siehe dazu auch  SPON von gestern:
 SPON schrieb:Doch schon im Verlauf des Jahres ermittelte die Bahn tatsächliche Baukosten von 4,9 Milliarden Euro. Es wäre das sichere Aus für Stuttgart 21 gewesen, nachdem die Landesregierung 4,5 Milliarden Euro als Obergrenze des Mammutprojekts definiert hatte. Also ließ Bahn-Chef Rüdiger Grube seine treuesten Leute noch einmal nachrechnen. Sie wurden fündig - und kalkulierten die Kosten auf 4,0878 Milliarden herunter. 
SPON schrieb:Auf Basis einer "Markt- und Vergabeanalyse", bei der die Stuttgarter Pläne mit anderen Tunnelbauten des Konzerns abgeglichen wurden, dürfe man beispielsweise 598 Millionen Euro herausstreichen. Weitere 294 Millionen an Einsparungsmöglichkeiten hat die Bahn bei der "Optimierung der Bauwerke" identifiziert. Ein "geringerer als angenommener Quelldruck" in den unterirdischen Streckenteilen habe zudem "Auswirkung auf die benötigte Stahlmenge in den betroffenen Tunnelbauwerken". Das heißt: Deren Wände könnten einfach dünner gebaut werden. 
SPON schrieb:Schönheitsfehler: Die Sparvorschläge existieren nur auf dem Papier. 
 
Zum einen wurden sie "ohne vertiefte Planung abgeschätzt", wie die Bahn in der Auflistung einräumt. Zum anderen sind "zur Realisierung dieser Punkte zum Teil die Zustimmung des Eisenbahnbundesamtes, der Architekten, der Projektplaner, der Bauherren und Gutachter notwendig". 
 
Soll heißen: Für keine der Änderungen ist bislang eine Genehmigung erteilt worden. Auf Nachfrage musste die Bahn vergangenen Donnerstag gar erklären, dass entsprechende Anträge, etwa beim Eisenbahnbundesamt, überhaupt noch nicht gestellt wurden. 
SPON schrieb:"Der Aufsichtsrat der Bahn hätte diesen Kalkulationen niemals zustimmen dürfen, ohne Belege dafür einzufordern", sagt der Grünen-Politiker Winfried Hermann. [Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, mb] 
Nachdem nun also die technischen und verkehrswirtschaftlichen Nachteile des Projekts immer mehr zu Tage treten, ziehen sich die Befürworter offensichtlich auf eine Meta-Ebene zurück, indem sie Ziele wie "Zuverlässigkeit", "Rechtssicherheit", "Zukunftsfähigkeit" für ihr Projekt bemühen, und - andererseits - den Projektgegnern "unsoziale" Tugenden wie "Bequemlichkeit", "Verwöhntsein", "Egoismus" vorwerfen. 
 
Albrecht Müller hat diese Strategien auf den NachdenkSeiten genauer seziert: 
 http://www.nachdenkseiten.de/?p=7013#more-7013
Gruß 
Michael
			  
			
			
 
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen. 
			
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	| 12.10.2010 08:53 | 
	
		
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		mb 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				Oha! Erste Auswirkung des massiven Unmuts über Stuttgart21 und die Bahn ist vermutlich dass die DB zum ersten Mal seit 8 Jahren die Fahrpreise im Fernverkehr zum Fahrplanwechsel  nicht erhöhen will? 
 
Dafür aber im Nah- und Regionalverkehr. Aber dort wird den Fahrgästen ja auch heute schon was geboten (günstige Preise und übersichtliche Tarife, pünktliche und saubere Züge, gute Taktung und passende Anschlussmöglichkeiten, freundliches Personal und funktionale Bahnhöfe, ...).   
Gruß 
Michael
			  
			
			
 
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen. 
			
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	| 13.10.2010 11:17 | 
	
		
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		pETe! 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				Zitat:Dafür aber im Nah- und Regionalverkehr. Aber dort wird den Fahrgästen ja auch heute schon was geboten (günstige Preise und übersichtliche Tarife, pünktliche und saubere Züge, gute Taktung und passende Anschlussmöglichkeiten, freundliches Personal und funktionale Bahnhöfe, ...).  
Hmm, hab ich was verpasst? 
Günstige Preise: Sicher nicht. So manches Verbundticket ist einfach unverschämt teuer. 
Übersichtliche Tarife: Sicher nicht. Gerade in bereichen, wo es Verkehrsverbünde gibt, ist es nicht immer einfach, das günstigste Ticket zu bekommen. Dazu kommen noch zig Sparangebote parallel zum bestehenden Preissystem (Länderticket, Hopperticket, Wochenendticket, Quer-durchs-Land-Ticket...), was ich persönlich jetzt nicht schlimm finde, das größere Problem ist das durcheinander in Verbünden. Ich verstehe auch nicht, warum man nicht einfach im Verkehrsverbund den normalen Bahntarif verkaufen kann, "mit ohne" ÖStPNV vor Ort. Allein der Unterschied, dass jenes eben nicht geht, macht das Preissystem schon ziemlich intransparent. Ist ja irgendwie komisch, wenn ich für eine längere Strecke weniger bezahle, als für eine kürzere, wa?
 
Einzig die gute Taktung und die passenden Anschlussmöglichkeiten mögen vielerorts gegeben sein, aber da kenne ich auch Negativbeispiele. 
Freundliches Personal gibt es auch nur bei den Wettbewerbern der DB, im Nahverkehr sind viele Zugbegleiter (nicht alle) oft tierisch unfreundlich und unkulant. Im FV ist das anders.
			  
			
			
			
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	| 13.10.2010 13:51 | 
	
		
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		menenor 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				  Sollte er.
 
Allerdings finde ich, dass Michael bei seiner Beschreibung der aktuellen Nahverkehrs-Situation ziemlich verallgemeinert. Man sollte beim Nahverkehr nicht vergessen, dass nichts geht, ohne den Willen der Länder und Kommunen. 
Um nicht einfach eine Behauptung in den Raum zu werden, möchte ich als Beispiel den Raum Dresden nennen, nicht nur der Stadtraum, sondern alles, was zur ehem. RBD Dresden gehört. Tatsächlich muss ich sagen, dass das Nahverkehrsangebot der Deutschen Bahn sich hier durch aus sehen lassen kann, was die Qualität angeht. In der Quantität werden scharfe Grenzen durch sinkende Zuschüsse des Landes Sachsen gesetzt. (Beziehungsweise enger gezogen, denn Schwarz-Gelb spart dort, wo man immer sparen sollte: am ÖPNV und an der Bildung.)
 
Gruß 
Michael   
			 
			
			
 
Der Rangierbahnhof - Ein dunkler Ort, an dem ein endloser Strom von Stahl vom Berg ins Tal rollt, 24 Stunden, 7 Tage. Endlos, unaufhaltsam Wagen für Wagen. 
Tag und Nacht spielen keine Rolle, nur der Takt der Uhr. Mensch und Lokomotiven arbeiten nach ihrem Rhythmus und halten den Strom am Leben.
			
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	| 13.10.2010 15:16 | 
	
		
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		mb 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				DonRazzi schrieb:Mit der Privatisierung [...] 
sic!
 
NWB übernimmt übrigens 2011 im "westlichen Niedersachsen" noch mehr Strecken von der DB, damit hat die jahrzehntelange Abrüstungspolitik des seltsamen Zwitters hoffentlich/vermutlich ein Ende.
 
Gruß 
Michael
			  
			
			
 
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen. 
			
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	| 13.10.2010 22:15 | 
	
		
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		mb 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				Weiss eigentlich jemand dass es auch Planungen für  Frankfurt21 und  München21 gab? Alle nach demselben Strickmuster?
 
Gruß 
Michael
			  
			
			
 
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen. 
			
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	| 14.10.2010 08:21 | 
	
		
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		fairsein 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				Aber bei München ist das glaub ich noch anders gelagert, da es ja schon eine unterirdische S-Bahn gibt. Ich glaube in Frankfurt auch, oda?
			 
			
			
 
Steck´ dir deine Anglisismen crosslinks in your Asloch!
			
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	| 14.10.2010 20:03 | 
	
		
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		Baerchen 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				 (14.10.2010 20:13)menenor schrieb:  Jupp. Der S-Bahnhof Frankfurt/Main ist unterirdisch. 
Hab ich da was falsch in Erinnerung, der in Stuttgart doch auch?
 
Übrigens auch in Hamburg-Altona   
			 
			
			
			
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	| 22.10.2010 21:54 | 
	
		
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		Baerchen 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				 (22.10.2010 22:54)mb schrieb:  Auf Phönix werden diese Pseudo-Schlichtungsgespräche übrigens live übertragen. Heute zur Kaffeepause habe ich mir das mal angesehen und ich bin wirklich entsetzt über die Unprofessionalität der Befürworter und ihrer Gutachter. Unfassbar, nach 15 Jahren Planung! 
Ja mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht, 
und mach dann noch nen zweiten Plan, 
gehn tun se beide nicht!
 
Der gute Bert Brecht hat doch nicht ganz unrecht gehabt.
			  
			
			
			
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	| 23.10.2010 10:07 | 
	
		
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		Maschine 
		
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RE: Stuttgart21 
			 
			
				 (22.10.2010 22:54)mb schrieb:  Auf Phönix werden diese Pseudo-Schlichtungsgespräche übrigens live übertragen. Heute zur Kaffeepause habe ich mir das mal angesehen und ich bin wirklich entsetzt über die Unprofessionalität der Befürworter und ihrer Gutachter. Unfassbar, nach 15 Jahren Planung! 
 
Gruß 
Michael 
Das mit den 15 Jahren ist schon der Hammer. Wird ja immer davon gesprochen dass es schon seit 15 Jahren um das Projekt geht.
 
Ich bin der Meinung, bei dem Schlichtungsgespräch gehört zu haben, dass dort von mehr als 15 Jahren mal die Rede war (aussage Seitens der Bahn).  
 
Grüße Maschine
 
Edit: Rechtschreibung
			  
			
			
			
				
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.10.2010 13:54 von Maschine.)
 
				
			 
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	| 27.10.2010 13:53 | 
	
		
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