mb
Tycoon
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RE: Beginn der Elektrifizierung
mb schrieb:Eddi schrieb:Aber 1911 hatte man sich ja bereits auf ein Stromsystem geeinigt.
Die SBB zB bauten nach 1919 noch die Simplonstrecke bis Sitten für Drehstrom aus, und das obwohl die BLS bereits seit 1913 die Lötschbergstrecke bis Brig mit 15kV 16²/³Hz elektrifiziert hatte. [...]
Die Einigung auf 15kV 16²/³Hz war also keineswegs "zwingend", sondern man hängte sich hier wohl in erster Linie an die bayrisch/österreichischen Beschlüsse an.
Claude Jeanmaire schreibt dazu in "Die Spiez-Frutigen-Bahn" (ISBN 3 85649 059 0, S. 103):
Zitat:Gestützt auf seinen Bericht und den der technischen Kommission beschloss der Direktionsausschuss in seiner Sitzung vom 12. September 1908 das Einphasenwechselstromsystem mit 15 Perioden pro Sekunde und einer Fahrdrahtspannung von 15 000 Volt. [...] Das damals im Simplontunnel angewendete Drehstromsystem hätte für die B.L.S. den Vorteil gehabt, dass in Brig kein Systemwechsel erforderlich gewesen wäre, der eine Komplikation im Betrieb bedeutete. Abgesehen von den Mehrkosten [...] erwies sich aber die Leitungsführung wegen der Doppelpoligkeit in den zweispurigen Tunneln als undurchführbar ohne eine Erweiterung der vorgesehenen Profile, deren Kosten auf mehrere Millionen Franken berechnet wurden. [Allein die Erweiterung des 1600 m langen Hondrichtunnels auf eine zweite Spur war mit 1,5 Millionen Fr. veranschlagt worden, und daher unterblieben, mb].
Hier waren es also die Mehrkosten für erweiterte Tunnelprofile auf der Lötschbergstrecke, die das Stromsystem bestimmte. Und man war bereit dafür auch (damals noch) bestehende Inkompatibilitäten in Kauf zu nehmen.
Gruß
Michael
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
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10.11.2014 08:35 |
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