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Infrastrukturkosten und andere allg. Bürden die uns der Staat aufbrummt :(
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pETe!
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Registriert seit: Jan 2004
Beitrag #7
RE: Infrastrukturkosten und andere allg. Bürden die uns der Staat aufbrummt :(
(16.06.2011 10:37)Bernhard schrieb:  >>> Splitt von ÖPNV<<<<<



Zu den Straßenkosten: es gibt von land zu Land Unterschiede, aber nicht gravierend.
Ersterschließung, egal welcher Straßentyp: 90 % tragen die Anlieger
Wiederkehrende grundhafte Erneuerung oder Verbesserung der Straße: Nebenstr. 60-90 %, Hauptstr. 50-60%. Mir hat man gerade gesagt, eine Hauptstr. hält nur 25 Jahre! Wer soll das bezahlen? Mein konkretes Beispiel: 900 qm Grundstück mit EFH an Hauptstr. -> ca 10.000 Euro Anteil, Stand 2008!! Und das alle 25 Jahre?? Die Nebenstr. kostet wahrscheinleich, da sie nicht so groß gebaut wird, den Anlieger das Gleiche, aber nur alle 50-80 Jahre!
(Ein Berliner Hauseigentümerverband hat ausgerechnet, das eine Umlage von 1-2 Euro/Jahr auf alle Einwohner Berlins reichen würde, alle anstehenden Straßensanierungen durchzuführen. " Euro für Alle gegen 10.000 für Einen! )

Derzeit werden in Berlin jede Menge Wasserleitungen (zu- und Abwasser) aus der gründerzeit erneuert. Die Kosten (Wasserbetriebe zu 49% Privat!) tragen zu 75 % die Anlieger!
Ein Einfamilienhaus ist nun mal Luxus. Das dort die Erschließungskosten egal welcher Art deutlich größer sind, als in der sozialistischen Großwohnsiedlung liegt doch wohl auf der Hand.
Im Vergleich zu einer ÖPNV-Umlage kann man im Fall des EFH auch keine ökologischen und Verkehrlichen Vorteile geltend machen, eher im Gegenteil, dünner besiedelte Gegenden sind mit dem ÖPNV schwerer wirtschaftlich zu erschließen, der UNterhalt des Straßen- und Leitungsnetzes ist dort teurer.
Man kann ja auch schlecht erwartet, dass bei einer Erschließungsstraße im Wohngebiet der Steuerzahler die Kosten trägt. Im Vergleich zum ÖPNV ist der Nutzen herzlich gering, eine Möglichkeit, den ausgesprochen guten ÖPNV in Berlin zu nutzen, wird sicher nahezu jeder schon einmal finden. Aber im Umkehrschluss möchten sicher die wenigsten Berliner mal eine Wanderung durch EFH-Gebiet über Asphaltstraßen unternehmen, schließlich sind es nahezu ausschließlich die Anwohner, die dieser Straßen nutzen.

Bezüglich Hauptverkehrsstraßen magst du recht haben, dass es dort nicht unbedingt gerecht ist, die Kosten zu großen Teilen auf die Anwohner umzulegen, da sollte man eher den selben Betrag ansetzten, den man auch in reinen Wohngebieten bei Erschließungsstraßen umlegt, ich bin mir aber nicht sicher, ob sich das nicht schon in einem solchen Rahmen bewegt, vielleicht ist Berlin auch ein Sonderfall, da es in Berlin keine Kommunen gibt.

Bezüglich der Frisch- und Abwasserleitungen gilt das selbe: Mit welcher Begründung soll denn der Steuerzahler das Leitungsnetz in Wohngebieten finanzieren?
Auch wenn ich grundsätzlich eine ausgedehnte staatliche Grundversorgung bezüglich solcher Dienste befürworte, bedeutet das aber nicht, dass eine "Bedienermentalität" daraus erwachsen muss, dass öffentlich angebotene Dienste nahezu kostenfrei in Anspruch genommen werden können.

EFH-Siedlungen sind nun mal erwiesenermaßen teurer, bieten dafür aber (je nach Geschmack) auch eine höhere Wohnqualität. Diesen Preis muss man bereit sein zu zahlen, wenn man sich ein Eigenheim zulegt. Vielleicht fährt man mit Eingentumswohnungen und Doppelhaushälften etwas besser, aber prinzipiell ist natürlich ein mehrgeschössiger Bau in der Innenstadt im Unterhalt pro qm Wohnfläche günstiger, zumindest in Hinblick auf die Erschließungskosten. Vielleicht wäre es ja eine Alternative, die Erneuerungskosten auf einen (dann wohngebietsabhängigen) Wasserpreis bzw. die KFZ-Steuer umzulegen. Das würde dem Bürger dann vielleicht etwas direkter vermitteln, dass diese Kosten nun mal bestehen.

Du musst dich vielleicht in die Lage einer Mieters aus einem dichter bebauten Stadtteil versetzten. Stell dir vor, dem werden die Wasserkosten erhöht, weil bei dir die alten Leitungen erneuert werden. Oder stell dir vor, du würdest einen Brief von den Wasserwerken bekommen, in dem stehen würde, dass die Wasserkosten um 15% steigen, weil in den Plattenbausiedlungen das Leitungsnetz erneuert werden müsste. Fändest du das dann gerecht?
17.06.2011 06:03
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RE: Infrastrukturkosten und andere allg. Bürden die uns der Staat aufbrummt :( - pETe! - 17.06.2011 06:03
RE: ÖPNV - mb - 16.06.2011, 12:15
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