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Die Lüge von der Politikverdrossenheit
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Auge
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***

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Beitrag #4
RE: Die Lüge von der Politikverdrossenheit
(11.05.2009 23:57)StefanD schrieb:  Aber im Ernst: Ich vermisse schon irgendwie die Bonner Republik, da war Politik noch greifbarer, nicht so weit weg vom Volk. Seit der Bonner Republik ist das alles so weit weg, so abgehoben, ... machtbesessen.
In den neun Jahren, in denen ich die "Bonner Republik" erleben durfte, fühlte ich mich keineswegs besser regiert, als heute in der "Berliner Republik". Das war damals auch nur genauso weit weg wie heute, wo das Theater nur wenige Kilometer von meinen Wohnsitz entfernt stattfindet.

(11.05.2009 23:57)StefanD schrieb:  ... Täglich laufen bei mir auf Arbeit (Rettungsstelle) Patienten auf die klagen, sie seien vom niedergelassenen Arzt abgewiesen worden, weil er schon zu viele Patienten habe (Anmerkung: Hat ein niedergelassener Arzt zu viele gesetzlich versicherte Patienten, darf er die Behandlung derer, die zu viel sind aus eigener Tasche bezahlen). Also kommt man in die Rettungsstelle (weil man ja auch keine Lust hat mit Schmerzen auf einen Termin im nächsten Quartal zu warten). Ist ja nicht so, dass eine Notfallbehandlung den Krankenkassen teurer kommt ...
"Spare mit jedem Pfennig, egal, was es kostet!", so hieß es in der DDR. Das Gesundheitssystem war aber in den letzten Jahren keineswegs besser als heute. Acht Stunden Wartezeit in der Rettungsstelle gab es vor drei Jahren auch schon. Gestern (ich als Begleiter) waren es nur sechseinhalb Stunden, welch ein Fortschritt.

Um auf das Eröffnungsposting zurückzukommen, es ist wahr, dass es "die Politikverdrossenheit" nicht gibt. Weder bei Jugendlichen, noch bei älteren Menschen. Natürlich gibt es Menschen jeglichen Alters, die sich der politischen Themen nicht annehmen wollen, aber bei den meisten der der Politikikverdrossenheit Gescholtenen handelt es sich um Parteienverdrossenheit. Die sind mit ihrem Geseier so dermaßen neben den Themen, die das tägliche Leben der Menschen bestimmen, dass sich viele von den Parteien nicht vertreten fühlen. Dass das bei nachwachsenden Generationen stärker ist, als bei älteren, die teilweise aus Tradition die eine oder andere Partei unterstützen, weil das schon immer so war und das, egal, ob die postulierten Schwerpunkte und Lösungen auch die eigenen sind, ist mMn natürlich.

Solange das in den Parteien nicht wahrgenommen wird, müssen die sich nicht wundern, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist, dass sich kaum noch jemand in den Parteien engagiert, etc. pp.. Aber genau deshalb sucht sich das Engagement andere Wege, ob das nun NGOs sind oder Zweckbündnisse auf Zeit, die sich eines konkreten Themas widmen (wie z.B. die Verfassungsklage gegen die Vorratsdatenspeicherung oder die Petition gegen die Errichtung einer Zensurinfrastruktur (um mal aktuelle Themen anzusprechen)). Und das ist auch gut so!

Tschö, Auge

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2009 15:19 von Auge.)
12.05.2009 15:18
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RE: Die Lüge von der Politikverdrossenheit - Auge - 12.05.2009 15:18

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