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Neue Rechtschreibung und Anglizismen - Druckversion

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RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Eddi - 19.03.2011 13:11

Da hast du mich falsch verstanden. Vor zwanzig Jahren hätte dein Argument noch gezogen, aber mittlerweile ist das Wort halt durchgängig in Benutzung, und es hat sich eben kein gleichwertiges deutsches Wort entwickelt.

Versuch mal bitte, das Wort "Handy", welches im Gegensatz zu "Laptop" nichtmal eine Übernahme des englischen Begriffs darstellt, heute noch aus dem Sprachgebrauch zu entfernen.

Ich meine, die Hürde ist einfach wesentlich höher, da man nicht nur die Leute dazu bringen muß, den anderen Begriff zu benutzen, sondern außerdem noch den Begriff erstmal etablieren muß.


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - StefanD - 19.03.2011 16:43

Mit Begriffen wie "Computer", "Laptop" oder "Homepage" habe ich überhaupt keine Probleme, Pickel bekomme ich eher bei "Backshop", "gedownloaded", "geupdatet" oder, wie neulich im TV, "gefightet".


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - RK - 19.03.2011 17:36

Noch ulkiger sind da Worte wie "Handy" oder "Beamer", die im englischen eine völlig andere Bedeutung haben.


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Bernhard - 19.03.2011 20:48

Vergesst nicht das urdeutsche Wort Handy. damit kann kein Engländer was anfangen (Cellphone)


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Eddi - 19.03.2011 21:07

Das is ja noch schöner, weil bei den Engländern "Handy" irgendwelscher Schweinkram is Zwinkern


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - planetmaker - 19.03.2011 21:23

(19.03.2011 21:07)Eddi schrieb:  Das is ja noch schöner, weil bei den Engländern "Handy" irgendwelscher Schweinkram is Zwinkern

A reference to that vulgar meaning you think of would come in handy Zwinkern (Ich kenne keine solche)


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - godsprototype - 19.03.2011 23:47

Im Speisesaal mit Essensausgabe des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf dem Speiseplan:
In Fett gesiedete Erdapfelstäbchen zur Wahl mit Soße nach Mahóner Art oder Liebesapfelwürzsoße.

Freitags ist dort die Kleiderordnung gelockert worden, z.B. sind dann Ziehüber erlaubt.


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Eddi - 20.03.2011 03:20

(19.03.2011 23:47)godsprototype schrieb:  In Fett gesiedete Erdapfelstäbchen zur Wahl mit Soße nach Mahóner Art oder Liebesapfelwürzsoße.
Das ist natürlich ein wunderbares Beispiel für meine Ausführungen oben. Wenn diese Wörter mit Einführung der entsprechend assoziierten Objekte etabliert worden wären, wäre das absolut kein Problem, jetzt klingen sie aber völlig Fremd, man müßte also gehörige "Werbeetats" aufbringen, um diese Wörter erstmal im Sprachgebrauch zu etablieren.

Das Wort "Kartoffel" ist übrigens abgeleitet von "Trüffel". (über ital. "tartufolo")
Zitat:Ziehüber
Ich hätte ja "Überzieher" gesagt. Zwinkern


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - mb - 08.04.2011 09:22

[Anglizismen]

SPON schrieb:Deutsche Autokäufer scheitern an englischer Werbung

Eine Studie belegt, dass viele Deutsche Autowerbung auf Englisch nicht begreifen. Die Konzerne halten trotzdem daran fest. [...]

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,druck-755726,00.html

Gruß
Michael


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Bernhard - 08.04.2011 09:50

SPON schrieb:Slogans müssten nicht unbedingt verstanden werden, um zu wirken.
genau.
Wenn der Kunde zu doof ist, eine ausländische Werbung zu begreifen, warum sollen wir ihm denn dann Autos verkaufen? großes Grinsen

Im weiterführenden Link sind noch jede Menge schöner Beispiel Zwinkern


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - mb - 08.04.2011 10:49

Bernhard schrieb:[...] Im weiterführenden Link sind noch jede Menge schöner Beispiel Zwinkern

SPON schrieb:Nissans Spruch "Urban proof energised" für das Modell Juke war selbst für die Deutschland-Zentrale des Autoherstellers nur unter Schwierigkeiten in ein sinnvolles Deutsch zu übertragen [...] Erst nach einem längeren E-Mail-Wechsel erhielt [Endmark-Geschäftsführer] Samland von einem Pressesprecher folgende Erklärung: "'Urban proof energised' steht dafür, dass der Nissan Juke erwiesenermaßen die Stadt mit Energie auflädt."

ROFL

Gruß
Michael


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Gleisdreieck - 08.04.2011 14:02

Das ist der absolute Knaller nach dem Motto:
"Wir wissen selbst nicht so genau was es bedeutet, aber es ist auf jeden Fall saucool!".


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - oberhümer - 08.04.2011 23:09

Hier in den USA werben die deutschen Autokonzerne übrigens zum Teil auf Deutsch. Ich hab jetzt auf Anhieb leider kein Bild gefunden, müsste mal suchen.
Ich glaube, der Durchschnittsamerikaner versteht von deutschen Werbesprüchen noch weniger als der Durchschnittsdeutsche von englischen, aber Deutschland ist hier eben auch als Autoland bekannt. (Beispiel: Eine der ersten Fragen, die einem hier als Deutscher zu D. gestellt werden, ist meistens: "Stimmt es wirklich, dass es in Deutschland kein Tempolimit auf der Autobahn gibt?")


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - StefanD - 09.04.2011 00:33

oberhümer schrieb:"Stimmt es wirklich, dass es in Deutschland kein Tempolimit auf der Autobahn gibt?"
Dazu fällt mir was ein: Ich hab mal 'ne Gruppe kanadischer Kunden (sieben Leute), die das erste Mal in Europa/Deutschland waren, am Frankfurter Flughafen abgeholt (mit 'nem ollem Fiat Ducato bei dem eh ab 120 kein Fahrvergnügen mehr vorhanden ist). Fahre vom Parkplatz runter, rauf auf den Autobahnzubringer, ab auf die Beschleunigungsspur (A5 -> Basel) und schon kam von hinten die erwartungsvolle Frage, ob wir denn nun auf 'ne Autobahn fahren. Meine Antwort: "Yes" - und gleichzeitig betätigte ich Warnblinker und Bremse großes Grinsen

Zur verdenglischten Werbung: Es betrifft ja nicht nur die Autohersteller, sondern auch (was mir immer besonders auffällt) Kosmetik. Ich kann schon irgendwo nachvollziehen, das man den schriftlichen Teil in der TV-Werbung nicht noch in 50 Sprachen übersetzt, ist ja auch eine Kostenfrage, aber wenn man schon die Sprache translatiert, dann bitte durchgehend. Wenn einer meint, sich nicht die Mühe zu machen zu müssen, mir verständlich zu erklären, warum ich genau dieses Produkt kaufen soll, der soll's dann bitte gleich bleiben lassen. Was ich nicht verstehe, kauf ich nicht. Basta!

Und da fallen mir auch gleich Stellenangebote (zumindest die von vor ein paar Jahren) ein: Gerade bei kaufmännischen Stellenausschreibungen hab ich grübelnd vor der Zeitung gesessen und überlegt, ob ich da nicht mal anrufen sollte um nachzufragen, was die da eigentlich suchen. Zwischenzeitlich habe ich auch erfahren, dass sich der Brötchenschmiererhandlanger bei Subway "Sandwichartist" schimpft Augenrollen


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Eddi - 09.04.2011 01:05

(09.04.2011 00:33)StefanD schrieb:  Und da fallen mir auch gleich Stellenangebote (zumindest die von vor ein paar Jahren) ein: Gerade bei kaufmännischen Stellenausschreibungen hab ich grübelnd vor der Zeitung gesessen und überlegt, ob ich da nicht mal anrufen sollte um nachzufragen, was die da eigentlich suchen. Zwischenzeitlich habe ich auch erfahren, dass sich der Brötchenschmiererhandlanger bei Subway "Sandwichartist" schimpft Augenrollen

Ja, das ist mir auch schonmal aufgefallen... gerade bei gering qualifizierten Stellen ("facility manager" -> "Hausmeister", etc.) geht das eigentlich komplett an der Zielgruppe vorbei, da Kandidaten für solche Stellen ja eher selten Sprachbegabung oder auch nur -kenntnisse haben.


Ich habe in letzter Zeit nicht allzuviel Werbung geschaut, aber mir ist mal aufgefallen, daß, entgegen dem sonstigen Trend, MacDonalds ihren Werbespruch auf deutsch übersetzt haben


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Sallarsahr - 09.04.2011 09:07

Moin Moin,

(09.04.2011 01:05)Eddi schrieb:  Ich habe in letzter Zeit nicht allzuviel Werbung geschaut, aber mir ist mal aufgefallen, daß, entgegen dem sonstigen Trend, MacDonalds ihren Werbespruch auf deutsch übersetzt haben
Das haben die doch schon immer!? MCDonalds kennt seine Zielgruppe!

mfg

Sallarsahr


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Yoshi - 09.04.2011 12:27

(09.04.2011 01:05)Eddi schrieb:  "facility manager" -> "Hausmeister"

Wenn man ins Pons "facility manager" eingibt, kommt vieles, aber nicht "Hausmeister"
Auf leo steht auch nicht direktes...


Jedoch:
LEO Forum schrieb:Vorschläge:
Facility Manager - Gebäudemanager
Kontext/ Beispiele:
Facility Manager sind keine Hausmeister !!!
Kommentar:
Leider wird irrtümlich oft angenommen, dass ein Facility Manager ein Hausmeister wäre.

Das ist nicht so. Ich studiere Facility Management. Dabei geht es um alle, im Unternehmen anfallenden Supportprozesse, die geregelt werden um das Kerngeschäft zu optimieren. Also nicht zusammenkehren oder putzen, sondern die Planung der Finanzabteilung, der Technischen Gebäudeausrüstung, von Umzügen, Neu-Bauten oder Renovierungen. Zusätzlich werden natürlich auch Aktivitäten wie Reinigung oder Catering geplant.
Zusätzlich gehören auch die Immobilienverwaltung und Immobilienbewertung zum Facility Management

Der Hausmeister ist immernoch der janitor.



RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Timmaexx - 09.04.2011 12:41

In Hollister Shops heißen die Angestellten auch Store-Models...


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - RK - 09.04.2011 13:58

(08.04.2011 23:09)oberhümer schrieb:  Hier in den USA werben die deutschen Autokonzerne übrigens zum Teil auf Deutsch. Ich hab jetzt auf Anhieb leider kein Bild gefunden, müsste mal suchen.
Ich glaube, der Durchschnittsamerikaner versteht von deutschen Werbesprüchen noch weniger als der Durchschnittsdeutsche von englischen, aber Deutschland ist hier eben auch als Autoland bekannt. (Beispiel: Eine der ersten Fragen, die einem hier als Deutscher zu D. gestellt werden, ist meistens: "Stimmt es wirklich, dass es in Deutschland kein Tempolimit auf der Autobahn gibt?")

"VW - Das Auto". Ich glaube das verstehen noch die meisten. Zwinkern


RE: Der deutschen Sprache (nicht) mächtig ... - Yoshi - 09.04.2011 14:20

Aber "Opel - Wir leben Autos" ist schon schwerer Zwinkern