|  | 
| Katastrophen in Japan - Druckversion +- TT-MS Headquarters (https://www.tt-ms.de/forum) +-- Forum: Sonstiges (/forumdisplay.php?fid=43) +--- Forum: Café (/forumdisplay.php?fid=15) +--- Thema: Katastrophen in Japan (/showthread.php?tid=5193) | 
| RE: Katastrophen in Japan - mb - 19.05.2011 10:20 Dennis schrieb:Es geht hier natürlich auch darum mit einer bekannten Technologie etwas schnell aus dem Boden zu stampfen. Und Offshore ist nunmal leistungsfähiger als Spargel in der Uckermark. Also, onshore-WKA ist zZt die kostengünstigste Alternative und hat (mal abgesehen von PV und solarer Brauchwassererwärmung) immer noch das grösste Potenzial. Schwarz-Geld setzt aber offenbar auf offshore-WKA. Der seit Jahren dort prophezeite "Boom" ist allerdings bisher ausgeblieben, wobei der Hauptgrund in den wesentlich höheren Kosten für offshore-Aktivitäten besteht (daher auch die Erhöhung der Einspeisevergütung). "Sinn" macht das nur vor dem Hintergrund der Subventionierung der "global player" (ganz neu dabei: VW). Die dazu zusätzlich nötige Aktion ist die weitere Hemmung des Ausbaus von onshore-WKA (in erster Linie durch Verminderung der Einspeisevergütung), beides zusammen mit dem angenehmen Nebeneffekt einer massiven Erhöhung der EEG-Umlage. Gruß Michael RE: Katastrophen in Japan - Dennis - 19.05.2011 11:36 Ist im Prinzip richtig, aber ich sehe da nicht die Subventionsabsicht zuerst (mit der Subvention als Zweck an sich). Ich sehe da eher den Versuch eines "Dahinklotzens", auf gute alte "soziale" Marktwirtschaft Art. Stichwort "Anreize" setzen. Hier (also da) geht es auch darum rasch regenerative Kapazitäten aufzubauen. Du brauchst xy Windräder bzw. xy Windradleistung und hast die Wahl dem vertrauten Freund Großinvestor zu vertrauen, oder der unsichtbaren Hand von der Du ganz genau weißt, das man die viel zu oft nicht sehen kann.  Ist aber im Prinzip eine Petitesse. "Also, onshore-WKA ist zZt die kostengünstigste Alternative..." stimme ich zu "und hat (mal abgesehen von PV und solarer Brauchwassererwärmung) immer noch das grösste Potenzial." Ist jetzt die Frage was man "Potenzial" nennt. Das theoretisch machbare oder das realisierbare. Es gibt einfach zu viele Eigenheime und Grundstückspreisdynamiken in Deutschland  Glücklicherweise führen ja mehrere Wege nach Rom. RE: Katastrophen in Japan - Eddi - 19.05.2011 12:06 Also daß unsere "Schwarz-Geld"-Regierung sehr industrienah ist, und ganz und gar nicht so grün, wie sie seit den Katastrophen von Fukushima und Baden-Württemberg (  ) gerne vorgeben würde, brauchen wir ja nicht lang und breit auszudiskutieren. Politisches umdenken geschieht halt in repräsentativen Demokratien sehr langsam. RE: Katastrophen in Japan - Dennis - 19.05.2011 15:10 DAS hat aber wiederum wenig mit den Regierungen zu tun. Parteien setzen auf Dauer immer nur das um wofür es gesellschaftliche Mehrheiten gibt. (Ausnahme: Internationale "Verpflichtungen"). RE: Katastrophen in Japan - Eddi - 19.05.2011 15:12 ... Das stimmt so nicht, in repräsentativen Demokratien mit Verhältniswahlrecht haben laute Minderheiten einen deutlich größeren Einfluß als in direkten Demokratien. RE: Katastrophen in Japan - Dennis - 19.05.2011 15:22 Kein Problem mit dem Standpunkt, ändert aber nichts daran, wer für die politische Entwicklung eines Landes hauptverantwortlich ist. Und das sind hier nicht die Parteien. Übrigens auch nicht die Wirtschaft, bevor das jetzt jemand einwirft. RE: Katastrophen in Japan - mb - 19.05.2011 15:45 Dennis schrieb:Kein Problem mit dem Standpunkt, ändert aber nichts daran, wer für die politische Entwicklung eines Landes hauptverantwortlich ist. Und das sind hier nicht die Parteien. [...] Für die SPD, zB, würde das hier auch niemand behaupten wollen. Andererseits, CDU - "Club der Unternehmer" ...  Gruß Michael RE: Katastrophen in Japan - Bernhard - 20.05.2011 07:42 So unternehmerfeindlich agiert die SPD ja nun auch nicht! Und solange abgewählte Kanzler sofort in die Industrie wechseln dürfen, ist doch echt was faul im Staate Däne.. äh Deutschland  Um Auf die Kernfarge zurück zu kommen.... Kern- (oder meinetwegen auch Atom-)kraft als Profitunternehmen, das geht eben nicht. Die einen warten die Notstromaggregate am AKW nicht, andere (DB...) warten weder Bremse noch sonstige wichtige Bauteile der Bahnfahrzeuge. Entweder schafft man hier unabgängige Kontrollgremien, oder lässt den Strom eben gleich durch landeseigene, nicht profitgierige "Anstalten". Früher hatten deutsche Städte ihre eigenen Stadtwerke, die für bezahlbares Wasser und oft auch Strom gesorgt haben. Leider sind die meisten dieser Stadtwerke inzwischen an Profitgeier verscherbelt worden, in Berlin sogar mit Gewinngarantieen!! RE: Katastrophen in Japan - Gleisdreieck - 20.05.2011 12:08 Für die derzeitige Struktur des Strommarktes mit vier großen Oligopolisten ist allein Rot-Grün verantwortlich, voran der seinerzeitige Wirtschaftsminister der nun einen gutbezahlten Posten bei einem der vier Platzhirsche hat. So etwas kommt dabei heraus wenn Rot-Grün privatisiert. Aber mit "Rot-Grün" lassen sich halt nicht so gut saudumme Wortspielchen betreiben. RE: Katastrophen in Japan - pETe! - 20.05.2011 13:55 (20.05.2011 12:08)Gleisdreieck schrieb: Für die derzeitige Struktur des Strommarktes mit vier großen Oligopolisten ist allein Rot-Grün verantwortlich, voran der seinerzeitige Wirtschaftsminister der nun einen gutbezahlten Posten bei einem der vier Platzhirsche hat. So etwas kommt dabei heraus wenn Rot-Grün privatisiert. Aber mit "Rot-Grün" lassen sich halt nicht so gut saudumme Wortspielchen betreiben.Trotz fehlenden, näheren Hintergrundwissens würde ich das mal zurückweisen. RWE ist "gewachsen", und Vattenfall im Osten hat wohl die Treuhand/CDU geschaffen, EnBW sowie größtenteils Eon ist Schuld der Kommunen. Wenn du zu dem Thema Näheres weißt, bin ich aber auch dafür offen. RE: Katastrophen in Japan - Bernhard - 20.05.2011 19:18 Also der Berliner Stromversorger Bewag wure erst 2003 an Vattenfall verkauft, unter Wowereit (SPD) Edit 20:43 Windräder treiben Autos an RE: Katastrophen in Japan - mb - 20.05.2011 21:00 [dt Strom-Monopole] Na. Dafür ist weder "Rot-Grün" noch "Schwarz" verantwortlich, sondern "Braun". Die gesetzlichen Grundlagen stammen immerhin aus den 30-er Jahren. Man kann den anderen Farben allerdings vorwerfen dass sie daran in 60 Jahren nichts geändert haben. Aber das ist ja kein Einzelfall ... Gruß Michael RE: Katastrophen in Japan - Gleisdreieck - 21.05.2011 08:40 Die sogenannte "Liberalisierung" des deutschen Strommarktes erfolgte unter einer rot-grünen Regierung mit Kanzler Schröder und Wirtschaftsminister Werner Müller. Seitdem erfolgte die Konzentration auf nur diese 4 Anbieter, wir hatten vorher wesentlich mehr Wettbewerber auf dem Strommarkt. Müller war vorher bei RWE und der Veba und ist seit seinem Auscheiden aus der Regierung bei der Ruhrkohle AG. Seinem ehemaligen Arbeitgeber Veba gestattete er per Ministererlaubnis die vom Bundeskartellamt verbotene Übernahme der Ruhrgas. Ist das alles schon vergessen? RE: Katastrophen in Japan - godsprototype - 26.05.2011 20:56 (21.05.2011 08:40)Gleisdreieck schrieb: ... wir hatten vorher wesentlich mehr Wettbewerber auf dem Strommarkt.Erst durch die Liberalisierung des Strommarktes kann man sich den Stromanbieter aussuchen. (z.B. Ökostrom) Also gab es vorher keinen Wettbewerb. Allerdings konnten die Großen jahrelang die Kleinen behindern, da es keine Regulierungsbehörde (Bundesnetzagentur) gab und dadurch konnten sie ihre Monopole ausbauen. Prinzipiell war die Liberalisierung also eine gute Sache nur die Umsetzung war schlecht. Beide Änderungen kamen übrigens auf Druck der EU. RE: Katastrophen in Japan - Gleisdreieck - 29.05.2011 09:50 Ergebnis der rot-grünen "Liberalisierung" ist aber doch, daß die Großen jetzt keine Kleinen mehr behindern können, da es keine Kleinen mehr gibt. Selbstvertsändlich war die Liberalisierung des Strommarktes eine gute Sache, aber verdammt schlecht umgesetzt. Es verwundert allerdings nicht, wenn man das einen Wirtschaftsmnister aus der Stromwirtschaft machen läßt. RE: Katastrophen in Japan - Eddi - 29.05.2011 09:56 Also die Liste der Dinge in den letzten 100 Jahren, die "eine gute Idee, aber schlecht umgesetzt" waren ist seeehr lang, die Stromliberalisierung ist da bei weitem nicht unter den Top 10   RE: Katastrophen in Japan - godsprototype - 08.06.2011 13:43 Vor zwei Wochen hab ich eine sehr interessante Diskussionsrunde auf phoenix gesehen. Der Präsident der Bundesnetzagentur, der Vorstandsvorsitzende von EnBW und der Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie unterhalten sich in angenehm friedlichen Ton und sachlichen über die Energiewende. Das Phoenixs Online-Angebot ist ja leider sehr beschränkt, die meisten Sendungen werden im Fernsehen ausgestrahlt und verschwinden dann in den Archiven. Glücklicher Weise ist dieser Sendung, mit 2 Wochen Verspätung, dieses Schicksal nicht erfahren. http://www.phoenix.de/content/377179# Viele interessante Fakten und mal eine andere Perspektive. RE: Katastrophen in Japan - prissi - 10.06.2011 14:49 Ich finde es sowieso lustig, wenn alle sagen dass die Lichter bald ausgehen und wir plötzlich soviel mehr in regenerative Energien investieren müssten. Bis vor einem halben Jahr musste auch die Industrie davon ausgehen, dass 2012 sieben KKW abgeschaltet werden müssen. Insofern ist der Ausstieg 2022 eigentlich fast genau das Szenario von Rot-Grün von 2002 (vergleich auf http://www.tagesschau.de/wirtschaft/reststrommengen104.html) ... Daher fehlen ja auch fast keine Kapazitäten, weil die Energieversorger den Rot-Grünen Zeitplan bis vor einem halben Jahr berücktsichtigen mussten. Und auch für den Ausbau der regenerativen Energie haben wir uns (bzw. Bundesregierung) schon früher verpflichtet. RE: Katastrophen in Japan - Ryser - 11.06.2011 00:57 Ich finde es immer sehr interessant. Die aufgebrachten Grünenpolitiker schreien Abschalten! Abschalten! Abschalten! nur anstatt der AKWs die ja 2012 und jetzt schon abgeschaltet werden/sind, werden einfach neue Kraftwerke mit fossilen Energieträgern gebaut, um die erforderte Energie aufzubrigen, da regenerative Energien den Bedarf einfach nicht decken können, da Windräder im Winter zB. zufrieren können, Sonnenkollektoren weniger Sonnenstrahlen aunfehmen usw. Deshalb werden, wie schon erwähnt, fossile Energieträger genutzt. Anscheinend scheint es aber die Grünen auf einmal nicht mehr zu kümmern, dass dadurch imense Mengen mehr CO2 ausgestoßen werden. Aufeinmal ist es denen egal. Verwunderlich. Bei AKWs hingegen hat man im Normalfall keinen CO2-Ausstoß, sondern evtl. nur Wasserdampf. Die radioaktivität kann normalerweise auch nicht austreten. Somit sind sie sauberer. Jedoch muss man den Müll und die Gefahr einer unkontrollierten Kernschmelze noch in Betracht ziehen. Unkontrollierte Kernschmelzen entstehen durch unvorhersehbare Ereignisse (menschliches Versagen, Naturkatasstrophen usw.). Wie wir festgestellt haben, sind unsere AKWs dagegen nicht ausreichen gesichert; dafür haben wir ja die Tests gemacht und jetzt wird nachgerüstet, also fällt der Punkt der evtl. unkontrollierten Kernschmelze auf ein geringes Minimum herunter. Das Problem mit dem Atommüll haben wir schon lange gelöst. Wir machen einfach so weiter wie zuvor und geben den Müll, als Wertstoff beschrieben, den Russen. Die bringen den dann in sog. "Aufbereitungslager". Wobei Aufbereitungslager bedeutet, dass die Fässer einfach aufem Boden unter Sonneneinstrahlung rumliegen und aufgehen und dann zugeschweißt werden müssen. Also wäre das Problem mit dem Atommüll auch gelöst. Ich verstehe den ganzen Terz nicht, der um AKWs gemacht wird, schließlich war ja auch mal das Unglück bei Tschernobyl. Das war VIEL näher und dannach hat kein Politiker geschrien: Abschalten! Auch nicht die Grünen, die es ja auch damals schon gab. Lange Rede, kurzer Sinn: ich verstehe die Poltik der Grünen und, inzwischen auch der CDU/CSU und SPD, einfach nicht mehr (Die Politik der FDP ist schon undurchschaubar) . Meiner Meinung nach artet es aus zu einer Modepolitik: Das Volk schreit: Abschalten! und die Politiker machen das. Nachher schreit dann das Volk, wenn es dann im Winter im kalten, dunklen Zimmer sitzt: Anschalten! Anschalten! Anschalten! und die AKWs gehen wieder ans Netz(weil man mit sowas rechnet hat man ja auch ein AKW in den sog. "Stand by Modus" gesetzt).Naja. Außerdem ist der Anteil der Leute, die Atomstrom abgeschaltet haben wollen zwar groß(ich auch), allerdings im dunklen sitzen möchte auch keiner von denjenigen, die keinen Atomstrom haben wollen. Ich selber beziehe lieber Atomstrom (übrigens den in der Herstellung am sichersten der Welt) und sitze nicht im dunklen. Das mit Japan tut mir leid, aber wenn man ein AKW in der Nähe einer tektonisch sehr starken Zone baut und es direkt ans Meer baut und trotzdem nicht gegen Flutwellen absichert, ist das auch irgendwie Dummheit. Schließlich hat das AKW Fukushima dem Erdbeben standgehalten nur die Flutwelle hat die Notstromdieselgeneratoren unter Wasser gesetzt... Ich hoffe man hat die Ironie und den Sarkasmus im ersten Teil erkennen können. MfG Ryser P.S.: Wie immer: Rechtschreibfehler dürfen Sie gerne behalten. RE: Katastrophen in Japan - Eddi - 11.06.2011 01:28 Also wer "Atomkraftwerk" und "Normalfall" im selben Satz verwendet, hat offenbar die ganze Diskussion verpennt. Vielleicht nochmal den Thread von Anfang an lesen. |